Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderalistisch aufgebauter Staat, d.h. sie besteht aus mehreren großen Verwaltungseinheiten, den Bundesländern, die eine gewisse politische Souveränität behalten. Dieses Prinzip ist seit 1949 im Artikel 20 des Grundgesetzes verankert.
Die Grenzen und Namen der einzelnen Bundesländer versuchen zumeist auf historische Traditionen deutscher Kleinstaaten Bezug zu nehmen. Unter ihnen befinden sich drei Stadtstaaten (Hamburg, Bremen und Berlin) sowie drei Länder, die sich selbst als Freistaaten bezeichnen (Bayern, Sachsen und Thüringen), obgleich dies rechtlich keinerlei Relevanz hat.
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein ist das nördlichste Bundesland Deutschland. Es liegt zwischen den zwei deutschen Meeren, der Nordsee im Westen und der Ostsee im Osten, und hat eine deutsche Außengrenze zum Staatsgebiet von Dänemark. Die Landeshauptstadt und mit ca. 230.00 Einwohnern die größte Stadt des Landes ist Kiel. Weitere bekannte Städte sind die Grenzstadt Flensburg und die deutsche Marzipanhauptstadt Lübeck.
Niedersachsen
Niedersachsen liegt im Nordwesten der Republik und grenzt im Norden an die Nordsee. Hier befindet sich das beliebte Urlaubsgebiet der Ostfriesischen Inseln sowie der Nationalpark Wattenmeer. Die Hauptstadt Niedersachsens ist Hannover. Andere bedeutende niedersächsische Städte sind der VW-Standort Wolfsburg sowie die Universitätsstadt Oldenburg. Große wirtschaftliche Bedeutung für das Land haben zudem die Ballungsräume um die angrenzenden Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Mit etwas weniger als 8 Millionen Einwohnern ist Niedersachsen das bevölkerungsreichste unter den fünf norddeutschen Bundesländern.
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur das Heimatbundesland der Kanzlerin, sondern auch das nördlichste der 1990 aus der DDR hervorgegangenen neuen Bundesländer im Osten der Republik. Neben der Landeshauptstadt Schwerin sind die Fährhäfen Rostock und Warnemünde wichtige Orte des Bundeslandes. Zudem gehören die touristisch interessanten Gebiete der Inseln Rügen und Usedom und der Mecklenburger Seenplatte zu Mecklenburg-Vorpommern.
Die Besonderheiten der Stadtstaaten
Hamburg
Die Freie Hansestadt Hamburg ist nach Berlin die zweitgrößte Stadt der Bundesrepublik und einer von ihren drei Stadtstaaten. Die Stadt, die sich aufgrund ihres bedeutenden Hafens auch als Tor zur Welt bezeichnet, grenzt an die Bundesländer Schleswig-Holstein im Norden und Niedersachsen im Süden. Neben dem Hamburger Hafen ist auch der Flughafen in Fuhlsbüttel von großer infrastruktureller Bedeutung für den gesamten norddeutschen Raum.
Hamburg ist das Bundesland mit der jüngsten Bevölkerung. Nur 42,1 Jahre sind die Hamburger im Schnitt. Mehr als 2 Jahre jünger als das Durchschnittsalter in der Bundesrepublik.
Bremen
Bremen und sein 50 km nördlicher gelegenes ehemaliges Hafengebiet, die heutige Stadt Bremerhaven, bilden gemeinsam den zweiten nördlichen Stadtstaat.
Zwar haben die beiden Städte zusammen nur etwa 680.000 Einwohner und machen Bremen somit zum sowohl einwohner- als auch flächenmäßig kleinsten Bundesland, doch blicken sie als freie Hansestädte auf eine lange Tradition der Unabhängigkeit zurück. Das Bundesland Bremen ist völlig vom Land Niedersachsen umschlossen. Sogar die beiden Städte sind durch einen Streifen niedersächsischen Gebiets voneinander getrennt.
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen ist mit fast 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Es liegt im Westen und grenzt an die Nachbarstaaten Niederlande und Belgien.
Obwohl sich im wirtschaftlich bedeutenden Ruhrgebiet viele Großstädte befinden und das Land mit Köln und Bonn sogar eine Millionen- bzw. eine ehemalige Bundeshauptstadt für sich beanspruchen kann, ist mit Düsseldorf die nur viertgrößte Stadt des Landes dessen Hauptstadt.
Fünf kuriose Fakten über Nordrhein-Westfalen
Hessen
Hessen liegt in der Mitte Deutschlands und ist eines der drei Flächenländer ohne deutsche Außengrenze. Stattdessen hat es mit gleich sechs (Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen) die meisten anderen Bundesländer als direkte Nachbarn. Auf seinem Gebiet liegt die bedeutende Bankenmetropole Frankfurt am Main, deren Flughafen der größte Deutschlands und der viertgrößte Europas ist. Die Landeshauptstadt ist allerdings das beschaulichere Wiesbaden.
Rheinland-Pfalz
Das Land im Südwesten Deutschlands ist landschaftlich geprägt von seinen Flüssen Mosel und Rhein und zahlreichen Mittelgebirgen wie Eifel und Hunsrück. Dies macht Rheinland-Pfalz zu einem idealen Ort für Rebflächen und das Land bekannt für seine Weinanbaugebiete und die 85 km lange Deutsche Weinstraße. Im Westen teilt es sich Außengrenzen mit Belgien, Luxemburg und Frankreich. Die Hauptstadt von Rheinland-Pfalz ist Mainz.
Saarland
Das Saarland ist das kleinste Flächenland der Bundesrepublik. Es hat nach Bremen die wenigsten Einwohner (< 1 Millionen) und das kleinste Gebiet nach den drei Stadtstaaten. Seine Landeshauptstadt ist Saarbrücken, welche wie das Land selbst nach dem größten Fluss des Landes, der Saar, benannt ist.
Das Saarland grenzt im Westen an Frankreich, welches es nach dem zweiten Weltkrieg ebenfalls für sein Staatsgebiet beanspruchte. Es wurde aber nach einem Volksentscheid 1955 im Jahr 1957 endgültig ein deutsches Bundeland.
Brandenburg
Brandenburg ist das flächenmäßig größte der ostdeutschen Bundesländer und umschließt die Bundeshauptstadt Berlin mit seinem Gebiet vollständig. Die Landeshauptstadt ist Potsdam, wo sich auch das berühmte Hohenzollernschloss Sanssouci befindet. Neben der alles andere überschattenden Metropolregion Berlin/Potsdamschafft es in Brandenburg nur noch Cottbus über die 100.000 Einwohner-Marke und somit zum Titel Großstadt. Brandenburg grenzt im Osten an Polen.
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt ist ein weiteres der nach der Wiedervereinigung neu entstandenen Bundesländer. Seine Landeshauptstadt ist mit Magdeburg zugleich die größte Stadt des Bundeslandes. Mit dem im Westen angrenzenden Niedersachsen teilt man sich den Nationalpark Harz, dessen mit 1141m höchster Berg, der Brocken, sich auf der sachsen-anhaltischen Seite befindet. Mit einem Durchschnittsalter von 47,5 Jahren ist Sachsen-Anhalt das älteste Bundesland Deutschlands.
Berlin
Berlin, das zugleich die mit 3,6 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt und die Hauptstadt Deutschlands ist, ist der letzte der drei Stadtstaaten unter den 16 Bundesländern. Die Stadt besteht heute aus zwölf Verwaltungsbezirken und ist Sitz des deutschen Bundestages, des Bundesrates sowie vieler Ministerien und Botschaften. Sie beherbergt viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands, wie etwa das Brandenburger Tor, was sie zum beliebtesten Reiseziel innerhalb Deutschlands macht. Europaweit locken nur London und Paris mehr Touristen an als Berlin.
Sachsen
Der Freistaat Sachsen ist das bevölkerungsreichste unter den sogenannten neuen Bundesländern, also den 1990 aus der DDR neu entstandenen Ländern. Es liegt im Südosten der Republik und teilt deutsche Außengrenzen mit den Ländern Polen und Tschechien. Die Hauptstadt des Landes ist Dresden, welches nach Leipzig zugleich die zweitgrößte Stadt des Landes ist. Außerhalb der beiden Metropolregionen jedoch nimmt die Bevölkerung Sachsens in den letzten Jahren ab, obwohl das Bundesland mit dem Erzgebirge und dem Vogtland auch landschaftliche Höhepunkte zu bieten hat.
Thüringen
Neben Bayern und Sachsen ist Thüringen der dritte Freistaat unter den deutschen Bundesländern. Landeshauptstadt und auch die größte Stadt Thüringens ist Erfurt. Weitere bekannte Städte sind die Goethestadt Weimar sowie der Zeiss-Standort Jena. Irgendwo im Nordwesten des Bundeslandes befindet sic h auch der geographische Mittelpunkt der Bundesrepublik Deutschlands. Gleich mehrere Gemeinden reklamieren diesen Titel für sich.
Baden-Württemberg
Im Südwesten der Republik liegt das nach Bayern und Niedersachsen drittgrößte Bundesland Baden-Württemberg. Es besteht, wie der Name nahelegt, aus den Landesteilen Baden im Westen und Württemberg im Osten. Die Landeshauptstadt ist die am Neckar gelegene Großstadt Stuttgart. Weitere bedeutende Zentren Baden-Württembergs sind Freiburg, Heidelberg und Mannheim.
Bayern
Der Freistaat Bayern ist das südlichste Bundesland und steht mit etwa 13 Millionen Einwohnern hinter Nordrhein-Westfalen an Platz zwei der bevölkerungsreichsten Länder. Auf seinem Gebiet finden sich viele touristische Höhepunkte. Nahe der österreichischen Grenze zum Beispiel der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, sowie bei Füssen Deutschlands einziges neues Weltwunder, das Märchenschloss Neuschwanstein. Neben der Landeshauptstadt München, laden die Fuggerstadt Augsburg und die ehemalige Residenzstadt Würzburg zu Besuchen ein.
Fünf Gründe, in Bayern zu leben
Das könnte dich auch interessieren: