Labrador, Chihuahua, Französische Bulldogge, Rhodesian Ridgeback oder doch lieber ein Australian Shepherd? Sie alle gehören zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Aber sind auch alle Hunde für jedermann geeignet? Nein. Jede Hunderasse hat seine individuellen Charaktereigenschaften und unterscheidet sich natürlich auch in Größe, Form, Farbe und Fell. Daraus resultieren unterschiedliche Bedürfnisse bei der Haltung, Pflege und auch beim finanziellen Aufwand.
Neben den optischen Vorlieben und der gewünschten Größe des Hundes sollte man sich zunächst einmal mit den unterschiedlichen Hundearten auseinandersetzen.
1. Apportierhunde / Stöberhunde
Diese Hunde zeichnen sich durch ihre triebhafte Veranlagung zum Apportieren und Stöbern aus. Sie entwickeln eine sehr intensive Beziehung zum Besitzer, jedoch haben sie auch einen großen Freiheitsdrang. Es ist daher wichtig möglichst früh mit der Erziehung anzufangen, damit man hinterher ohne Probleme auch mal ohne Leine laufen kann, ohne dass er davonläuft. Gerade die Retriever Hunde eigenen sich besonders gut als Familienhund. Beliebte Apportierhunde / Stöberhunde sind z.B.:
2. Gesellschafts- und Begleithunde
Bei diesen Hunden liegt der Fokus darauf dem Menschen Gesellschaft zu leisten, also ihm als Sozialpartner zu dienen. Aus diesem Grund findet man in dieser Rasse sehr viele kleinere Hunde. Jedoch sollte man sich auch hier nicht täuschen lassen, denn diese Hundearten benötigen i.d.R. sehr viel Auslauf und sollten nicht als Schoßhunde behandelt werden. Viele Gesellschaftshunde sind übrigens sehr lernwillig und zeigen sehr gute Leistungen bei Agility-Training oder beim Gehorsamstraining. Beliebte Gesellschafts- und Begleithunde sind z.B.:
3. Terrier
Die Terrier wurden ursprünglich für die Jagd gezüchtet. Ihre Aufgabe war es Dachse und Füchse aus dem Bau zu treiben. Terrier sind sehr mutig und haben ihren eigenen Kopf. Trotz ihrer teilweise kleinen Größe sollten Sie nicht als Schoßhund gehalten werden, denn dafür sind sie absolut nicht geeignet. Terrier sollten möglichst früh sozialisiert werden, um spätere Probleme bzw. problematische Verhaltensweisen auszuschließen. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dieser Hunderasse um sehr intelligente Tiere. Beliebte Terrier sind z.B.:
4. Dachshunde
Dachshunde sind ebenfalls Jagdhunde, die zur Arbeit unter dem Boden und zum Aufstöbern genutzt wurden. Sie sind i.d.R. sehr selbstbewusst, mutig und entscheidungsfreudig. Der Dackel baut eine weniger enge Bindung zum Menschen als andere Hunderassen auf. Dennoch kann man mit viel Geduld und Liebe auch eine enge Beziehung zu seinem Dackel aufbauen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier in der Motivation. Als Hundehalter gilt es herauszufinden, wie man seinen Dachshund am besten motivieren kann. In Kombination mit einer ausreichenden Ausdauer, Konsequenz und Geduld lässt sich ein Dachshund bzw. Dackel genauso gut ausbilden wie jeder andere Hund auch. Beliebte Dachshunde sind z.B.:
5. Laufhunde
Auch Laufhunde wurden ursprünglich zur Jagd verwendet. Sie sollten das Wild aufspüren und über längere Strecken verfolgen können. Bei Laufhunden handelt es sich um eher ruhige und unaufdringliche Charaktere, die sehr zurückhaltend gegenüber Fremden sind. Ihr liebstes Hobby ist das Jagen, dennoch sind sie ausgesprochen verträglich mit Artgenossen. Es handelt sich jedoch nicht um einen typischen Jagdhund, denn Laufhunden geht es nicht um das Erlegen selbst, sondern um das Aufspüren und Verfolgen der Beute, auch wenn dies Stunden andauert. Diese Hunderasse kann dementsprechend als sehr ausdauernd beschrieben werden und hat ein ausgeprägtes Laufbedürfnis. Bei der Haltung sollte daher auf ausreichenden Auslauf geachtet werden. Beliebte Laufhunde sind z.B.:
6. Windhunde
Windhunde zählen zu den schnellsten Tieren der Welt auf dem Land. Anders als andere Hunderassen fallen Windhunde vor allem durch ihre anatomischen Proportionen auf. Schlanke Läufe, langer Hals, schmaler Kopf in Verbindung mit einem in der Tiefe sehr ausgeprägten Burstkorb sind die Kernmerkmale dieser Hunderasse. Windhunde sind sehr sensible und empfindsame Charaktere und mögen weniger laute und weniger temperamentvolle Menschen. Viele Kinder, laute Musik oder ständig wechselnde Tagesabläufe sind nicht gut geeignet. Wie der Name es schon sagt, sind Windhunde sehr schnell und brauchen entsprechend viel und ausgiebigen Auslauf. Beliebte Windhunde sind z.B.:
7. Hüte und Treibhunde
Diese Rasse hat wie der Name es bereits sagt die Aufgabe Nutztiere zu hüten oder zu treiben. Hüte- und Treibhunde haben viel Energie und benötigen daher im Optimalfall eine Aufgabe. Es empfiehlt sich möglichst früh die jagdliche Veranlagung in angemessene Bahnen zu lenken, ansonsten kann es schwierig werden ein ausgeglichenes Verhältnis aufzubauen. Man sollte keinesfalls den Beschäftigungsdrang dieser Rasse unterschätzen. Nur Hundesport wie Agility-Training kann hier zu wenig sein. Beliebte Hüte- und Treibhunde sind z.B.:
8. Vorstehhunde
Vorstehhunde wurden ursprünglich zur Jagd verwendet. Sie zeigen dem Jäger, ohne einen Laut von sich zu geben an, dass sich Wild in der Nähe befindet. Ein Vorstehhund gilt grundsätzlich als ruhig und ausgelassen. In der Regel handelt es sich bei dieser Rasse um sehr treue und anhängliche Hunde. Sie gehen dabei eine sehr enge und intensive Verbindung mit ihrem Besitzer ein. Damit Vorstehhunde sich jedoch gut entwickeln können und ihr ausgeglichenes Wesen behalten, ist es wichtig, dass sie ausreichend ausgelastet werden. Im Idealfall werden diese Hunde jagdlich geführt. Beliebte Vorstehhunde sind z.B.:
Die Hundegröße gibt nicht unbedingt Aufschluss über den benötigten Platz, den der Hund braucht. Kleinere Hunde können teilweise mehr Platz für Bewegung benötigen als große Hunde. Hier empfiehlt es sich über die jeweilige Hunderasse genaueste Informationen einzuholen und folgende Fragen zu stellen:
Bei Hunderassen mit einem hohen Bewegungsdrang oder Beschäftigungsgrad sollte der verfügbare Platz nicht zu klein sein. Noch wichtiger ist jedoch der regelmäßige Auslauf. Wenn der Hund genügend Auslauf und Auslastung bekommt, sind kleinere Platzverhältnisse auch möglich.
Auch wenn es sehr offensichtlich klingt: Hunde mit dünnen und langen Fell benötigen wesentlich mehr Pflege wie Hunde mit Kurzhaar. Eine regelmäßige Pflege des Fells kann sehr aufwendig und mühsam sein. Zudem kommt der tägliche Haarverlust. Empfindliche Menschen (mit Allergien etc.) sollten dies daher von vornherein mitbedenken. Ansonsten sollte das Fell eines Hundes natürlich keine große Entscheidungsrolle für oder gegen eine Hunderasse sein. Der Charakter ist hier wesentlich entscheidender.
Gerade Familien möchten sich oftmals gerne einen Hund anschaffen. Es gibt allerdings nicht DEN perfekten Familienhund, der für alle passt, da jede Familie andere Anforderungen an den Hund hat. Sei es, dass der Hund möglichst friedlich sein soll, weil kleine Kinder im Haus wohnen, oder dass Herrchen ihn gerne zum gemeinsamen Joggen mitnehmen möchte. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass Hunderassen mit einem starken Jagd- und Wachtrieb sich nicht gut als Familienhunde eignen. Die Meisten verstehen aber unter dem perfekten Familienhund einen Hund, der möglichst verspielt, kinderfreundlich, folgsam und verschmust ist und zudem gut mit Stress umgehen kann. Optimalerweise soll er außerdem wenig haaren und nicht schmutzen. Bei den vielen Anforderungen ist es natürlich nicht leicht, genau den passenden Hund zu finden, zumal jeder Hund unabhängig von der Rasse auch einen individuellen Charakter hat. Trotzdem kann man zumindest sagen, welche Rassen tendenziell eher diese Eigenschaften haben können. Man sollte dabei aber immer darauf achten aus welcher Zuchtlinie der Hund stammt. Gute Familienhunde sind in der Regel:
Hunde, die sehr eigensinnig sind und sich nur schwer erziehen lassen, sind für Anfänger nicht gut geeignet. Stattdessen sollte der erste Hund geduldig, folgsam, entspannt und freundlich sein. Allerdings kann man sich nicht auf die Wahl der Hunderasse allein verlassen, denn die Verhaltensweisen eines Hundes hängen vor allem von der Erziehung ab. Einige rassetypischen Merkmale und Eigenschaften können allerdings nicht einfach „abgestellt“ werden. Dazu gehört zum Beispiel der Jagdinstinkt und das Temperament, sowie oftmals auch die Frage nach dem Pflegeaufwand (Haare). Man sollte sich also vorher klar machen, ob die Eigenschaften bestimmter Hunderassen zu den eigenen Kenntnissen in der Hundehaltung passen.
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